Wenn auf einem Router von INSYS icom ein OpenVPN-Server läuft, kann von einem Computer aus eine OpenVPN-Verbindungen zu diesem aufgebaut werden.
Situation
Ein Windows-Computer soll als Client in ein bestehendes OpenVPN-Netzwerk auf einem INSYS-Router eingebunden werden.
Lösung
Auf dem Computer wird das OpenVPN-Paket installiert. Die Konfigurationsdatei wird mit Hilfe der OpenVPN-Server-Konfiguration des INSYS-Routers auf dem Computer erzeugt. Eine Anleitung zum Konfigurieren eines OpenVPN-Servers auf einem INSYS-Router finden Sie im entsprechenden Configuration Guide.
Es wird vorausgesetzt, dass die entsprechenden Zertifikate und Schlüssel zur Verfügung stehen sowie die Konfiguration des Servers bekannt ist.
Installieren des OpenVPN-Pakets auf dem Computer
- Das neueste OpenVPN-Paket für Ihren Computer unter https://openvpn.net/community-downloads/ herunterladen. 
- Die Installationsdatei öffnen und die Installation entsprechend der Anweisungen durchführen. 
Das OpenVPN-Paket wird auf Ihrem Computer im Standardverzeichnis C:\Program Files\OpenVPN installiert.
Hinterlegen der Zertifikate und Schlüssel auf dem Computer
- Das CA-Zertifikat, das Client-Zertifikat und den Client-Schlüssel in das Verzeichnis C:\Program Files\OpenVPN\config auf den Rechner kopieren. Diese können auch in einem PKCS#12-Container enthalten sein. 
Erstellen und Konfigurieren der OpenVPN-Konfigurationsdatei auf dem Computer
- Die OpenVPN-Client-Vorlage herunterladen und in einem Texteditor öffnen oder den Inhalt aus dem Fenster unten kopieren und in den Texteditor einfügen. 
- Den Inhalt der Vorlage entsprechend den Kommentaren hinter den Parametern anpassen und unter einem geeigneten Namen abspeichern. 
- Die Datei in das Verzeichnis C:\Program Files\OpenVPN\config der OpenVPN-Installation kopieren. 
OpenVPN Client-Vorlage
client              # Konfiguriert den OpenVPN-Endpunkt als Client und aktiviert tls-auth und pull
remote 192.168.1.1  # <192.168.1.1> durch IP-Adresse oder Domainname des Routers mit dem OpenVPN-Server ersetzen 
ca ca.crt	    # <ca.crt> durch Dateiname des Zertifikats der Certification Authority (CA) ersetzen
key client1.key	    # <client1.key> durch Dateiname des privaten Client-Schlüssels ersetzen
cert client1.crt    # <client1.crt> durch Dateiname des Client-Zertifikats ersetzen
proto udp           # <udp> durch tcp ersetzen, wenn das TCP-Protokoll vom Server verwendet wird 
rport 1194          # <1194> durch den Port ersetzen, der im Server für das Remote-Tunnelende konfiguriert ist 
lport 1194          # <1194> durch den Port ersetzen, der im Server für das lokale Tunnelende konfiguriert ist 
comp-lzo            # Aktiviert LZO-Komprimierung; löschen, wenn diese im Server nicht aktiviert ist 
dev tun             # Konfiguriert das virtuelle Netzwerk-Interface TUN für das RoutingBitte beachten Sie für die obige Konfigurationsdatei-Vorlage:
Für die IP-Adresse oder den Domainname des Routers, siehe Ermittlung der über das Internet erreichbare IP-Adresse des OpenVPN-Servers unten.
Um die Einstellungen für Protokoll, Port und LZO herauszufinden, öffnen Sie die Seite Netzwerk → Interfaces in der Bedienoberfläche des Routers und klicken Sie im Abschnitt OpenVPN auf (Bearbeiten). Klicken Sie auf zur erweiterten Ansicht und und prüfen Sie die entsprechenden Einstellungen der VPN-Verbindung.
OpenVPN-Client-Vorlage herunterladen (Rechtsklick und Speichern unter)
Bitte beachten Sie!
Falls sämtliche Zertifikate in einem PKCS#12-Container enthalten sind, die drei Zeilen für die Zertifikate und den Schlüssel löschen und dafür die Zeile
pkcs12 client1.p12einfügen. Dabei <client1.p12> durch den Dateinamen des PKCS#12-Containers ersetzen
Ermittlung der über das Internet erreichbare IP-Adresse des OpenVPN-Servers
Die über das Internet erreichbare IP-Adresse hängt von der Architektur des Router-Netzwerks ab. Befindet sich beispielsweise der Router wie in der folgenden Abbildung hinter einem DSL-Router, muss dessen WAN-IP-Adresse verwendet werden. Im DSL-Router muss eine entsprechende Port-Weiterleitung des Tunnels an den Router eingerichtet sein.

Befindet sich der Router wie in der folgenden Abbildung direkt an einem DSL-Modem ohne dazwischen liegenden Router, muss die IP-Adresse des Routers verwendet werden.

Hat der Router keine feste IP-Adresse, kann auch ein DynDNS-Domain-Name eingegeben werden, der dann vom Client aufgelöst wird. Dazu muss dann im DSL-Router (erstes Beispiel) bzw. im INSYS-Router (zweites Beispiel) DynDNS aktiviert werden. Hinweise dazu finden Sie in der Inline- und Online-Hilfe des INSYS-Routers. Im Client muss dazu auch ein DNS-Server eingetragen sein.
Starten des OpenVPN-Clients
- Die OpenVPN GUI über Windows-Taste () → OpenVPN → Open-VPN GUI oder durch einen Click auf das Desktop-Icon starten. 
- Auf das Symbol zum Einblenden der ausgeblendeten Symbole in der Task-Leiste klicken (). 
- Mit der rechten Maustaste auf das Symbol der OpenVPN GUI klicken und Verbinden (bzw. <Name der Konfigurationsdatei> → Verbinden wenn mehrere Konfigurationsdateien hinterlegt sind) klicken. 
- Wenn das Client-Zertifikat mit einem Passwort versehen wurde, dieses Passwort nach Aufforderung eingeben. 
Erfolgskontrolle
Das Symbol der Open-VPN GUI wird grün dargestellt, wenn die Verbindung zum OpenVPN-Server erfolgreich hergestellt wurde. Bleibt das Symbol gelb, versucht der OpenVPN-Client den Server zu erreichen, aber die Verbindung kann nicht aufgebaut werden. Ein Log der Verbindungen kann über den Menüpunkt View Log (bzw. <Name der Konfigurationsdatei> → View Log wenn mehrere Konfigurationsdateien hinterlegt sind) angezeigt werden.
Fehlersuche
- Wenn die OpenVPN GUI die Konfigurationsdatei nicht im Verzeichnis findet, kann der Grund sein, dass ein Texteditor versehentlich die Dateiendung .txt anhängt hat.