Dieser Artikel erklärt die Funktion und Verwendung von Update-Paketen im icom Router Management, einschließlich deren Aufbau und der unterstützten Datentypen.
Update-Pakete sind ein zentrales Instrument zur Verteilung von Dateien auf Routern mit icom OS. Sie ermöglichen eine effiziente, strukturierte Verwaltung von Software, Konfigurationen und Anwendungen – sowohl für Einzelgeräte als auch für große Geräteflotten.
Ein Update-Paket besteht aus:
- Einer Manifest-Datei (Textformat), die den Inhalt des Pakets beschreibt 
- Einer oder mehreren Dateien, die auf dem Router gespeichert oder ausgeführt werden sollen 
- Dem eigentlichen Paket, einer unkomprimierten TAR-Archivdatei (.tar), die Manifest und zugehörige Dateien enthält 
Update-Pakete werden typischerweise verwendet für:
- Firmware-Updates (vollständig oder inkrementell) 
- Bereitstellung von Konfigurationen, einschließlich binärer und ASCII-Konfigurationen 
- Installation von Containern (Linux-Container) 
- Anwendung von Lizenzen 
- Aktualisierung von Container-Speichern oder Konfigurationen 
Was kann über Update-Pakete bereitgestellt werden?
Folgende Dateitypen können innerhalb eines Update-Pakets verteilt werden:
| Dateityp | Beschreibung | 
|---|---|
| Full Software Update | Hauptversion der Firmware (z. B. v1.0, v2.0) | 
| Incremental Software-Update | Kleinere Firmware-Aktualisierung (z. B. v2.0 auf v2.1) | 
| Binary Configuration | Routerprofil im Binärformat | 
| ASCII Configuration | Textbasierte Routerbefehle, die unmittelbar nach Upload ausgeführt werden (nicht gespeichert) | 
| Stored ASCII Configuration | ASCII-Konfigurationen, die dauerhaft auf dem Router abgelegt werden | 
| OpenVPN Configuration | .ovpn-Dateien zur Integration in die VPN-Einstellungen des Routers | 
| Container | Linux-basierte Anwendungscontainer | 
| Container Configuration | TAR-Archive für interne Containerkonfigurationen (/data/etc) | 
| License | Lizenzen zur Freischaltung bestimmter Container-Funktionen | 
| Full Storage | Komplettes TAR-Archiv zur Ersetzung der Container-Daten | 
| Incremental Storage | Teilaktualisierungen des Container-Speichers (nur bestehende Dateien werden überschrieben) | 
| Bootloader, DSL-Update | Updates für Bootloader, Rettungssystem oder DSL-Modem-Firmware | 
| OEM-Branding | Vorgegebene Werkseinstellungen für spezielle OEM-Anforderungen | 
Weitere Informationen zur Erstellung eigener Update-Pakete finden Sie im folgenden Artikel: Erstellen eigener Update-Pakete.
Hinweis
Update-Pakete können optional signiert und/oder verschlüsselt werden, um die Sicherheit zu erhöhen.
Die Manifest-Datei
Im Zentrum jedes Update-Pakets steht die Manifest-Datei – eine streng zeilenbasierte Textdatei, die alle enthaltenen Dateien beschreibt.
- Dateiname: Immer - MANIFEST(ohne Dateiendung)
- Format: ASCII oder UTF-8 (ohne BOM) 
- Struktur: Schlüssel-Wert-Paare (ohne Leerzeichen um „=“), Groß-/Kleinschreibung beachten 
Wichtige Schlüsselwörter im Manifest:
| Schlüsselwort | Bedeutung | 
|---|---|
| FILENAME | Name der eingebundenen Datei (Pflichtfeld) | 
| FILETYPE | Typ der eingebundenen Datei (Pflichtfeld) | 
| MD5SUM | MD5-Hashwert der Datei (Pflichtfeld) | 
| FILESIZE | Dateigröße in Byte (optional) | 
| DESCRIPTION | Freitextbeschreibung (optional) | 
| VERSION | Firmware- oder Dateiversion (für bestimmte Dateitypen erforderlich) | 
| REQUIRED_SW | Erforderliche bestehende Firmware-Version (für inkrementelle Updates) | 
| KEY | Beschreibung des Schlüssels für verschlüsselte Container (optional) | 
Hinweis
Die Reihenfolge der Abschnitte im Manifest bestimmt die Installationsreihenfolge.
Beispiel: Ein Container muss installiert werden, bevor dessen Konfiguration eingespielt werden kann.
ASCII-Konfigurationen über Update-Pakete
ASCII-Konfigurationen sind eine besonders flexible Möglichkeit, Konfigurationseinstellungen bereitzustellen:
- Sie bestehen aus textbasierten Routerbefehlen 
- Beim Hochladen eines Update-Pakets mit - FILETYPE=ASCII Configurationwerden diese Befehle sofort ausgeführt
- Sie werden nur dann dauerhaft gespeichert, wenn sie explizit als - Stored ASCII Configurationdeklariert sind
Typische Anwendungsfälle für ASCII-Konfigurationen:
- Erstkonfiguration von Routern 
- Massenhafte Aktualisierung spezifischer Einstellungen (z. B. Firewall-Regeln, VPN-Konfigurationen) 
- Aktivierung von Funktionen ohne Zugriff auf die Weboberfläche 
Info
ASCII-Konfigurationen ermöglichen hochgradig automatisierte Rollouts, ohne dass Router einzeln manuell konfiguriert werden müssen.
Kombinieren mehrerer Elemente in einem Update-Paket
Update-Pakete können mehrere Arten von Aktualisierungen in einem einzigen Deployment zusammenfassen:
- Firmware und Container 
- Container und Konfiguration 
- Mehrere Konfigurationen (ASCII und Binär) 
- und weitere Kombinationen 
Hierzu müssen die einzelnen Pakete zunächst entpackt und anschließend in einem neuen Update-Paket zusammengeführt werden, wobei ein aktualisiertes Manifest alle Dateien beschreibt.
Weitere Informationen zur Erstellung eigener Update-Pakete finden Sie im folgenden Artikel: Erstellen eigener Update-Pakete.
Sicherheitsaspekte
- Update-Pakete können signiert und/oder verschlüsselt werden, um Integrität und Authentizität sicherzustellen. 
- Router können so konfiguriert werden, dass sie ausschließlich signierte Update-Pakete akzeptieren. 
- Besonders in sicherheitskritischen Umgebungen (z. B. nach CRA oder IEC 62443) ist dies ein wichtiger Bestandteil der Cybersecurity-Strategie.